2025-05-30 - von Berat nach Saranda

In unserem Grand White City Hotel gab es ein Frühstück der besonderen Art. Neben den üblichen Dingen wie Wurst, Käse und gesunder Ecke gab es auch Süßes. Aber nicht nur ein oder zwei Kuchen, sondern ein Buffet, das jeder Konditorei zur Ehre gereicht hätte. Leider konnten wir nicht von allen Süßigkeiten naschen, aber was wir kosteten, war einmalig.



 
Um 8:30 begann unsere heutige Tour mit einer kurzen Fahrt kamen wir im Stadtteil Mangalem (muslimischer Stadtteil) an und überquerten den Fluss Osum über die Brücke Ura de Re um in den Stadtteil Gorica (christlich-orthodoxer Stadtteil) zu gelangen.



 
Wir gingen dem Ufer des Osum (Länge 161 Km) entlang und hatten einen wunderbaren Blick auf Teile der gegenüberliegende Burg Berat, die wir gestern besucht hatten.



 
Der Hauptgrund unseres Besuches hier war jedoch die einzigartige Sicht auf die in den Hang bebauten Wohnhäuser. Wir haben zwar nicht nachgezählt aber der langläufige Begriff für diese Aussicht ‚Tausend Fenster‘, besteht nicht zu Unrecht.





Schließlich gelangten wir zur der aus dem 18 Jahrhundert stammenden Gorcia Brücke und überquerten diese, um in den Stadtteil Gorcia zu gelangen.



 
Bevor wir jedoch die Brücke überqueren konnten, setzte sich ein Spatz gekonnt in Szene.



 
In Gorcia durchsteiften wir die Gassen und bekamen einige historische Gebäude zu Gesicht, die hauptsächlich im 18 Jahrhundert von Kurt Pazha errichtet wurden.



 
Wir gingen weiter durch enge Gassen, eine großzügige Straßen- und eine idyllische Strandpromenade und beendeten damit den Besuch von Berat.




 
Nun stand wieder Busfahren auf dem Programm. Für die ca. 200 Kilometer von Berat nach Gjirokastra benötigten wir, inklusive einer kleinen Pause, 3:15 Stunden. Obwohl die Fahrt lange dauerte, war es doch sehr abwechslungsreich, wenn man aus dem Fenster schaute und vielleicht zwischendurch für ein paar Minuten die Augen schloss.




 
In Gjirokastra angekommen, fuhren wir gleich hinauf zum Parkplatz der Burg von Gjirokastra, 336 Meter über dem Meeresspiegel. Die erste Befestigung wurde bereits im 4.–5. Jahrhundert n. Chr. durch Byzantiner errichtet. Die heutige Form entstand vor allem durch die Osmanen im 18. und 19. Jahrhundert. Auf dem steilen Weg zum Burgeingang bekamen wir auch einen ersten Eindruck von der Stadt Gjirokastra. Die Besonderheit hier ist, dass die Dächer nicht mit Ziegel, sondern mit Steinen eingedeckt sind.




 
Nachdem wir den steilen Anstieg geschafft hatten, konnten wir die Burg betreten und wurden gleich mit schwerem Geschütz begrüßt.





 
Im kleinen Burghof gab es neben Kanonen eine Lockheed T-33 zu sehen, mit der Amerika Spionageflüge über Albanien durchführte und die dabei abgeschossen wurde.




 
Von der Burg aus hat man eine panoramische Aussicht auf das Drino-Tal, die Stadt Gjirokastra und das umliegende Bergland.



 
Weiters ist im Burginneren eine Waffenausstellung mit Exponaten hauptsächlich aus dem 1. und 2. Weltkrieg.



 
Ebenfalls in der Burg zu finden ist ein ehemaliges Gefängnis. Es wurde in seiner heutigen Form während der Monarchie um 1932 errichtet. Zunächst diente es als staatliches Gefängnis für gewöhnliche Straftäter. Während der italienischen und deutschen Besatzung (1939–1944) wurden hier auch politische Gefangene interniert. In der kommunistischen Ära (1944–1990) wurde es zu einem der berüchtigten politischen Gefängnisse des Landes umfunktioniert.
 
Unter Enver Hoxha’s kommunistischer Herrschaft wurden hier zahlreiche Regimegegner, Intellektuelle, Geistliche und mutmaßliche Spione inhaftiert. Die Haftbedingungen galten als hart und unmenschlich. Es ist nicht vollständig geklärt, wie viele Gefangene dort gefoltert oder getötet wurden. Hinrichtungen im Gefängnis selbst fanden nur vereinzelt statt. Die meisten wurden an anderen geheimen Orten oder in Militärlagern vorgenommen.




 
Nach diesen düsteren Aussichten stand uns der Sinn nach etwas Schönem. Wir fuhren in einer guten halben Stunde ca. 40 weiter und gelangten zum Parkplatz des ‚Blue Eye‘, eine der faszinierendsten Naturattraktionen Albaniens.
Da ‚Blue Eye‘ ca. zwei Kilometer vom Parkplatz entfernt ist, beschloss ein Teil unserer Gruppe dorthin zu gehen, während wir und der Rest der Gang, lieber mit dem Zug fuhren.



 
In unmittelbarer Nähe von ‚Blue Eye‘ angekommen, wurden wir auch schon umschwärmt. Und zwar von ‚Blauflügel-Prachtlibellen‘.




 
Und dann standen wir auch schon bei ‚Blue Eye‘. Es ist dies eine Quelle die in unbekannter Tiefe entspringt. Bis zu 50 Meter Tiefe ist die Quelle erforscht. Wie tief sie wirklich ist, ist derzeit unbekannt.



 
Von oben betrachtet sieht die Quelle aus wie ein leuchtend blaues Auge. Der tiefste Punkt in der Mitte erscheint tiefdunkelblau (Pupille), das umliegende flache Wasser wirkt türkis und hellblau (Iris). Das klare Wasser ermöglicht eine ungewöhnlich tiefe Sicht.




Damit war das heutige Besichtigungsprogramm zu Ende und in etwas über einer halben Stunde, schafften wir die letzten 20 Km des heutigen Tages bis zu unserem ‚Mediterrane Hotel‘. Die Zimmervergabe ging wie immer hier in Albanien sehr schnell. Diesmal bekamen wir ein normal großes Zimmer mit zwei Einzelbetten. Dazu gibt es auch noch einen kleinen, straßenseitig gelegenen Balkon.





Um 19:00 gab es im Hotel das Abendessen. Vorspeisenteller, Salat, Suppe, Schweinsfilet und Torte wurden uns serviert und alles schmeckte ausgezeichnet.







Unsere heutige Tagestour: